Internationaler Tag des Gesundheitsschutzes: Gedenken für
verunglückte Bauarbeiter

GBH: Kranzniederlegung beim Gedenkstein in Wien-Favoriten

Wien (NGB – 27.04.2007 10:30 Uhr)
Anlässlich des Internationalen Tages des
Gesundheitsschutzes wurde auch heuer wieder in Anwesenheit
zahlreicher VertreterInnen aus der Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) unter
Leitung des GBH-Bundesvorsitzenden Johann Holper und mit Ehrengästen,
u.a. aus der Bezirksvorstehung von Favoriten, beim Gedenkstein für
verunglückte Bauarbeiter ein Kranz für all jene BauarbeiterInnen ,
die in Ausübung ihres Berufes ums Leben gekommen sind, niedergelegt.
++++

Der Gedenkstein wurde von der Gewerkschaft Bau-Holz gestiftet und
2003 zum Gedenktag für verunglückte Bau- und HolzarbeiterInnen in
Wien-Favoriten enthüllt. Gleichzeitig wurde als Symbol für das Leben
auch ein Blauglockenbaum gepflanzt.
Jedes Jahr kommen weltweit rund 100.000 BauarbeitnehmerInnen bei
ihrer Arbeit ums Leben, noch viel mehr Menschen verletzen sich
erheblich oder erkranken in ihrem Beruf. Oft fehlt es an den
grundsätzlichsten Sicherheitsmaßnahmen.
In Österreich gab es im Jahr 2006 allein in den Bau- und
Holzberufen 111.827 Arbeitsunfälle, davon verliefen 119 tödlich.
Jeder fünfte Arbeitsunfall passiert am Bau, in einem Jahr erleiden
durchschnittlich ca. 80 von 1.000 Beschäftigten in dieser Branche
einen Arbeitsunfall. 2006 wurden allein in der Wirtschaftsklasse
Bauwesen 222 Berufskrankheiten anerkannt. Nicht berücksichtigt sind
hierbei die berufsbedingten Erkrankungen, die ein Vielfaches dieses
Wertes ausmachen.
Gerade SchwerarbeiterInnen leiden zu einem großen Teil an
Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates. Andreas Huss,
Leitender Sekretär der GBH und für Gesundheit und
ArbeitnehmerInnenschutz zuständig, dazu konkret: „Wir beobachten z.B.
bei Bauarbeitern zahlreiche Fälle von Bandscheibenvorfällen, aber
auch ein starkes Ansteigen von Herz-Kreislauferkrankungen auf Grund
des zunehmenden Zeitdrucks und Stresses auf den Baustellen“. Die GBH
fordert daher eine Evaluierung der Berufskrankheitenliste und die
Aufnahme berufsbedingter Erkrankungen des Stütz- und
Bewegungsapparates und des Herz-Kreislauf-Systems.
„Das Versprechen der Bundesregierung aus dem Regierungsprogramm,
sich verstärkt dem Thema Prävention zu widmen, darf kein
Lippenbekenntnis sein. Das ist ein ausgezeichneter Ansatzpunkt,
dieses Thema offensiv anzugehen“, bestätigt GBH-Bundesvorsitzender
Johann Holper, „Es muss unser Ziel sein, dass die ArbeitnehmerInnen
gesund bis zur Pension arbeiten können. Das würde nicht zuletzt auch
dazu beitragen, FacharbeiterInnen länger im Beruf halten zu können.
Die Zahl der Erwerbsunfähigkeitspensionen macht deutlich, dass viel
zu viele Menschen aus dem Arbeitsleben ausscheiden, weil sie durch
Arbeit krank geworden sind. 2005 mussten zum Beispiel 10.600
KollegInnen auf Grund von Muskel- und Skeletterkrankungen und weitere
fast 9.000 auf Grund psychischer und nervlicher Erkrankungen in
Erwerbsunfähigkeitspension gehen. Wir begrüßen das Versprechen der
Bundesregierung, die Prävention zu forcieren. Für dieses Vorhaben
müssen aber auch ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung
stehen.“
ÖGB, 27. April 2007                                  Nr. 272
Rückfragehinweis:
Gewerkschaft Bau-Holz
   Presse und Öffentlichkeitsarbeit
   Mag. Sonja Schmid
   Tel. 01/40147-246
   Fax: 01/40147-314
   E-Mail: sonja.schmid@gbh.oegb.or.at
   www.bau-holz.at
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS – WWW.OTS.AT ***
OTS0104    2007-04-27/10:30

Leave a Comment