Geldsorgen und eine schlechte Gesundheit gehen häufig oft Hand in Hand. US-Forscher haben nun genau untersucht, wie sich eine gravierende finanzielle Einbuße langfristig speziell auf die Herzgesundheit auswirkt. Dazu haben sie den Werdegang von 4033 Teilnehmern über einen Zeitraum von 25 Jahren begleitet.
Zu Beginn im Jahr 1990 waren die Probanden zwischen 23 und 35 Jahren alt. Die Forscher um Tali Elfassy und Samuel L. Swift von der University of Miami dokumentierten gesundheitlich relevante Faktoren zum Lebensstil und zu ihrer Gesundheit. In den ersten 15 Jahren befragten sie die Teilnehmer regelmäßig zu gravierenden finanziellen Einbußen. In den darauffolgenden zehn Jahren dokumentierten sie Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie die Sterblichkeit.
Verdoppeltes Risiko nach Einkommenseinbußen
Zwischen 2005 und 2015 verzeichneten die Forscher 106 Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Herzinfarkt, Schlaganfall oder stationär behandelte Herzschwäche. Von solchen Malaisen waren Teilnehmer, die in den Jahren zuvor 25 Prozent ihres Einkommens eingebüßt hatten, doppelt so häufig betroffen. Wer beispielsweise plötzlich 20000 Dollar verlor, für den verdreifachte sich das Risiko sogar. Auch wer mehr als eine finanzielle Krise erlebte, war besonders gefährdet: Die Betroffenen erkrankten zweieinhalbmal so oft an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.
Die Wahrscheinlichkeit, im Untersuchungszeitraum zu den insgesamt 164 verstorbenen Teilnehmer zu zählen, war nach größeren finanziellen Verlusten dreimal so hoch.
„Ein niedriges Einkommen geht oft mit ungesunden Verhaltensweisen einher wie erhöhtem Alkoholkonsum, Rauchen und Bewegungsmangel, die Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigen“, schreiben die Forscher. Diese Faktoren hatten sie daher bereits zu Beginn erfasst und bei ihren Berechnungen berücksichtigt.