Betriebliche Gesundheitsförderung für Frauen – Ein Pilotprojekt bei der Deutschen Telekom AG
 
Verfasser: Kristina Ehret
Fachbereich: Gesundheitspädagogik
 
Universität zu Köln
Prof. Dr. W.-R. Breull
 
 
Diese empirische Arbeit entstand im Fach Erziehungswissenschaften an der Universität zu Köln nach Durchführung des Pilotprojektes „Telekom GeNet“.
Welche Einstellungen haben Frauen zu ihrer Gesundheit und wie kann frauenspezifische Gesundheitsförderung aussehen? Dieser Fragestellung liegt die Überzeugung zugrunde, dass die gesundheitliche Situation von Frauen maßgeblich von persönlichen Lebensumständen und Biographien beeinflusst wird. Neben einer geschlechtsspezifischen Sichtweise von Gesundheit müssen individuelle Lebensverläufe von Frauen berücksichtigt werden.
Diese Phänomene sind in der Frauengesundheitsforschung zentrale Themen, die mit neuen Konzepten erklären, dass Frauen nicht „häufiger“ krank, sondern „anders“ krank sind als Männer. Dies ist ein Paradigmenwechsel von der kranken, abhängigen, korrekturbedürftigen Frau zu der Frau, die Gesundheit subjektiv erlebt und selbstbestimmt mit Körper und Seele umgeht. Der weibliche Körper, die Lebenszyklen und die damit verbundenen frauenspezifischen Wahrnehmungen erfordern eine Sichtweise auf das persönliche Wohlbefinden.
Ausgehend von dem Standpunkt ist eine differenzierte Betrachtung der Situation von Frauen notwendig, da neben geschlechtsspezifischen biologischen Unterschieden gesellschaftliche, individuelle, kulturelle, umwelt- und schichtspezifische Bedingungen Einfluss auf die Gesundheit von Frauen haben.
Entsprechend ist die Betriebliche Gesundheitsförderung ein einflussreicher Faktor auf die Gesundheit von Frauen, da gesund- und krankmachende Faktoren der Arbeitswelt analysiert, ebenso wie neue Handlungsweisen für Frauen entwickelt und erprobt werden können.
 
Somit sind Frauengesundheitsforschung und Betriebliche Gesundheitsförderung eine Möglichkeit, das Wohlbefinden von berufstätigen Frauen zu unterstützen und damit ihre Selbstbestimmung anzuregen, zu fördern und voranzutreiben.
So ist es bedeutsam, neuartige Konzepte für Gesundheitsförderung vorzustellen und deren Entwicklung weiter voranzutreiben.
Dies geschieht durch die Darstellung des Projektes Telekom GeNet.
 
Ziel der Arbeit war es, folgende Fragen zu beantworten:
Welche Vorstellungen haben Arbeitnehmerinnen von ihrer Gesundheit und was möchten sie für ihre Gesundheit tun? Welche Bedeutung hat Gesundheitsförderung für Frauen und aus welchen Gründen nehmen Frauen daran teil? Wie können Frauen motiviert werden, positiv auf ihre Gesundheit einzuwirken? Welche Rolle spielen verschiedene Lebensphasen von Frauen bei der Betrieblichen Gesundheitsförderung? Was erwarten Frauen von gesundheitsfördernden Angeboten? Welche Faktoren beeinflussen die Gesundheit von Frauen und welche Einflussgrößen können als Ressourcen zur Gesundheitsförderung herangezogen werden?
Diese empirische Untersuchung dient dazu, die in der Literatur gefundenen Ergebnisse und das Konzept des Pilotprojektes Telekom GeNet mit den durchgeführten qualitativen Interviews zu vergleichen. Des Weiteren liefern die Aussagen der Interviewpartnerinnen neue Erkenntnisse zur Frauengesundheit, die weitere gesundheitsförderliche Ansätze sein können.
Ziel soll es sein, aus den Erkenntnissen der Literaturrecherche und der empirischen Analyse die Leitgedanken des Projektes Telekom GeNet auf andere Arbeitssysteme zu übertragen und damit Ansätze für effektive Frauengesundheitsförderung aufzuzeigen.

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