Die Pandemie macht besonders Jugendlichen zu schaffen. Depressionen und Essstörungen sind gestiegen. Und Suizidversuche haben sich laut AKH Wien im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Im ersten halben Jahr sind dort 110 Fälle behandelt worden.

Monatelang auf Warteliste

Akutfälle könne man nach wie vor behandeln. Jene allerdings, „die eine stationäre Behandlung bräuchten, aber weniger akut das eigene Leben gefährden, warten mitunter monatelang.“ Eine Situation die sich immer mehr zuspitzt.

Die depressiven Entwicklungen hätten bei vielen Patientinnen und Patienten, so Plener, „sehr häufig ihren Ursprung in der Pandemie genommen, mit dem Wegfallen sozialer Kontakte, aber auch mit dem Wegfallen aktueller Tagesstruktur.“ Es kommen auch mehr Jugendliche mit starken Essstörungen, vor allem Mädchen, die im Lockdown nicht zunehmen wollen.

Hilfe in Krisensituationen:

  • Telefonseelsorge unter 142
  • Psychosozialer Dienst unter 01-31330
  • Kriseninterventionszentrum unter 01-4069595

Kein ausreichendes Behandlungsangebot

In Wien gibt es im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie rund 80 Plätze, 40 davon im AKH. Man hätte schon vor der Pandemie mehr gebraucht, heißt es. 140 wären laut Experten notwendig, um ein ausreichendes Angebot für psychisch kranke Kinder und Jugendliche anzubieten. Pandemiebedingt, allerdings aktuell weit mehr.

Hilfe bei Suizid-Gedanken

Wenn Lebenskrisen auftreten oder wenn sich eine psychische Erkrankung verschlechtert, können Betroffene möglicherweise den Gedanken entwickeln, nicht mehr leben zu wollen oder sie denken daran, sich etwas anzutun. Wenn Sie Suizidgedanken haben, wenden Sie sich an eines der folgenden Angebote: