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Häufig sind es dann zum Beispiel Depressionen, die langwierige Behandlungen notwendig machen und lange Fehlzeiten zur Folge haben?, sagt Elisabeth Zeisberger, Leiterin der Kontaktstelle ?Betriebliche Gesundheitsförderung? in der Salzburger Gebietskrankenkasse. Die Überforderung könne individuell ganz unterschiedlich deutlich werden, je nachdem, wo man seine Schwachstellen habe. Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Magenprobleme rangierten hier in der Beschwerdeskala neben bleierner Müdigkeit und Antriebslosigkeit ganz oben, betont Zeisberger. Ein Hauptproblem sei, dass viele Menschen die Symptome gar nicht als Folgen der Überforderung und Burn-out deuteten und damit auch nichts dagegen unternähmen.Mehr denn je muss unter den heutigen Arbeitsbedingungen salonfähig werden, auch auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse zu schauen?, unterstreicht Manfred Stelzig, Psychiater an der Universitätsklinik Salzburg, im SN-Gespräch. Von der Arbeit könnten viele gesundheitsfördernde Impulse ausgehen, wenn man wisse, wie man mit Anforderungen konstruktiv umgehen kann. Stelzig: Es kann nur einer ausbrennen, der auch brennt.? Hohe Leistungsbereitschaft ist für den Psychiater wichtig und gut. Gefährlich werde es bei neurotisch überhöhtem Leistungsdenken, hinter dem kein Platz für andere wichtige Dinge des Lebens bleibe. Eine Burn-out-Spirale komme in Gang, an deren Ende die völlige innere Leere und Erschöpfung stehe (siehe Kasten rechts).Spätestens dann kommt man meist um eine medikamentöse Behandlung nicht mehr herum. Rechtzeitig die Symptome zu erkennen und gegenzusteuern, ist natürlich auch eine Frage des Wissens und der Aufklärung. Elisabeth Zeisberger arbeitet in vielen betrieblichen Projekten, die genau das zum Ziel haben. Auf der zweiten Ebene geht es nach ihren Angaben aber auch darum, die Rahmenbedingungen in den Unternehmen auf den Prüfstand zu stellen. ?Wie steht es um die Qualität der sozialen Beziehungen? Gibt es eine Fehler- und Anerkennungskultur? Wie ist es um die Teamfähigkeit bestellt??
Stelzig sagt dazu: ?Fortschrittlich denkende Unternehmer erkennen, dass die Produktivität des Betriebes umso größer wird, je gesünder, auch psychisch fitter, ihre Mitarbeiter sind.? Die Bandbreite der Maßnahmen reicht dabei von Fitness- und Ernährungsseminaren über neue Modelle der Kinderbetreuung bis zu Coaching-Gutscheinen für Führungskräfte.
2. Verstärkter Einsatz: Delegieren wird als umständlich erlebt. Man will alles selbst machen.
3. Eigene Bedürfnisse werden vernachlässigt und so dargestellt, dass man sie nicht braucht.
4. Verdrängen von Konflikten: Da nicht sein kann, was nicht sein darf, nimmt man Konflikte nicht wahr.
5. Umdeutung von Werten: Wesentliches, wie Freunde oder Feste feiern, wird reduziert.
6. Verleugnen von Problemen: Man reagiert zynisch und aggressiv auf ganz normale Fragen.
7. Rückzug: Das Zurückziehen ist für kurze Zeit Raumgewinn. Der Griff zu Suchtmitteln steigt.
8. Vernachlässigung: Verminderte Körperpflege. Schuldzuweisungen an die Umwelt steigen.
9. Depersonalisation: Verlust des Gefühls für die eigene Persönlichkeit. Man empfindet sich als nichts wert.
10. Innere Leere: Das Gefühl der Sinnlosigkeit breitet sich aus.
11. Depression: Alles ist freudlos, lustlos, antriebslos.
12. Völlige Erschöpfung: Burn-out.
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