Die Österreicherinnen und Österreicher sehen dem neuen Jahr mit Skepsis und Sorge entgegen. Nur 26 Prozent der im Rahmen der alljährlichen IMAS-Neujahrsumfrage Befragten gehen mit Zuversicht ins Jahr 2023. Schon zum dritten Mal hintereinander überwiegt der Pessimismus.

Lediglich 26 Prozent sehen der Zukunft mit Zuversicht entgegen, 32 Prozent sind skeptisch, 35 machen sich Sorgen. Eine Phase einer solchen negativen Stimmung gab es seit 1972 nicht, noch nie sei die Zuversicht bei drei Messungen hintereinander unter 30 Prozent gelegen, resümierte das IMAS-Institut, das diesen Report zum Jahreswechsel seit 1972 durchführt.

Optimistisch am ehesten die Jungen

Während der Anteil der Zuversichtlichen auf dem Tiefpunkt und jener der Skeptischen auf einem Höchstwert stagniert, wurden die Besorgten im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozentpunkte weniger – zugunsten jener, die kein Urteil abgeben wollten.

Besonders positiv eingestellt sind die jungen Menschen, 39 Prozent der 16- bis 34-Jährigen schauen mit Zuversicht voraus. Ähnlich optimistisch waren nur die Absolventen einer Höheren Schule oder Universität mit 34 Prozent. Am besorgtesten waren die Älteren mit über 60 Jahren (47 Prozent) und Pflichtschulabsolventen (44 Prozent).

Sorge Nr. 1: Teuerung löst CoV ab

Die Teuerung hat die Coronavirus-Pandemie als Sorgenthema Nummer eins abgelöst. 42 Prozent der Skeptikerinnen und Skeptiker und 52 Prozent der Besorgten gaben die Teuerung als Grund für ihre Stimmung an. Damit liegt sie mit Abstand vor Ungewissheit/Zukunftsangst bzw. Krieg/Ukraine-Krieg.

Beim Rückblick auf das vergangene Jahr ist immerhin ein positiver Trend spürbar, obwohl immer noch 60 Prozent (2021: 67 Prozent) eher negativ, aber immerhin 36 Prozent (2021: 30 Prozent) eher positiv zurückschauen.

Viele gute Vorsätze fürs Private und Umwelt

Ein Drittel der Bevölkerung hat Neujahrsvorsätze gefasst, wobei die meisten mehr Bewegung und Sport machen (45 Prozent), sich gesünder ernähren (43 Prozent) und mehr auf sich selbst achten (42 Prozent) wollen. 37 Prozent wollen mehr Zeit für Familie und Freunde finden, 31 Prozent sparsamer sein und je 23 Prozent abnehmen und ausmisten. Immerhin 23 Prozent wollen die Umwelt mehr schonen. Ein Fünftel hat den Vorsatz gefasst, mit dem Rauchen aufzuhören.

Größter Wunsch: Gesundheit

Für das neue Jahr wünscht sich ein Viertel der Befragten Gesundheit für sich und die Familie. Ein gutes Fünftel hofft, dass sich die persönliche Lebenssituation positiv entwickelt und je 16 Prozent sehnen Frieden bzw. ein Kriegsende in der Ukraine sowie ein Ende der Teuerungen herbei. Ein Leben wie vor dem Coronavirus wollen neun Prozent, sechs Prozent wünschen sich politische Veränderung oder einen Regierungswechsel und gerade einmal zwei Prozent setzen Umwelt- und Klimaschutz bzw. die Bekämpfung des Klimawandels auf ihre Wunschliste.

IMAS führt die traditionelle Neujahrsumfrage seit mehr als 50 Jahren durch. 1.000 Menschen, die repräsentativ für ganz Österreich ausgewählt worden waren, wurden persönlich befragt.