Wie funktioniert BGF?
Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) ist eine moderne Unternehmensstrategie. Sie geht von der Annahme aus, dass unsere persönliche Gesundheit maßgeblich durch das Unternehmen, in dem wir arbeiten, mitgeprägt wird. Umgekehrt ist jedes Unternehmen auf die Leistungsfähigkeit und damit auch auf die Gesundheit seiner MitarbeiterInnen angewiesen. Damit rücken Aspekte wie der soziale Zusammenhalt am Arbeitsplatz, der Aspekt der Mitgestaltungsmöglichkeiten oder auch der Freude an der beruflichen Tätigkeit selbst in den Mittelpunkt des gesundheitsförderlichen Interesses.

„Im Rahmen eines BGF-Projektes entwickeln wir gemeinsam mit den Unternehmen eine individuell abgestimmte Strategie für ganzheitliche BGF-Projekte“, sagt Claudia Knierer, BGF-Verantwortliche der Niederösterreichischen Gebietskrankenkasse (NÖGKK). „Wir begleiten das Unternehmen während der gesamten Projektlaufzeit und unterstützen es bei der Implementierung von BGF in den Regelbetrieb.“ Mit der Veränderung der Arbeits-, Umwelt- und Lebensbedingungen sowie des eigenen Lebensstils sollen Bedingungen für ein gesundes Leben geschaffen werden. Dabei werden MitarbeiterInnen, die ja die Expertinnen und Experten für ihre eigene Gesundheit sind, aktiv in die Entwicklung und Erhaltung gesundheitsfördernder Arbeitsbedingungen an ihrem Arbeitsplatz miteinbezogen.

Auch die einzelnen BGF-Maßnahmen ergeben sich großteils aus diesem partizipativen Prozess. Die Palette ist breit und reicht von der Einführung regelmäßiger Teambesprechungen, der Klärung von Zuständigkeiten, einer Optimierung der Urlaubseinteilung über Workshops zu den Themen Stressvermeidung, Burn-out oder Ernährung bis hin zur Anschaffung von ergonomisch geformten Bürosesseln oder der Installation einer Klimaanlage, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Am erfolgreichsten sind Maßnahmenbündel, die sowohl verhaltens- als auch verhältnisorientierte Maßnahmen enthalten.

Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) passiert auf zwei Ebenen
Eine Ebene setzt am individuellen Verhalten, dem persönlichen Lebensstil an und die zweite, für die BGF noch wichtigere Ebene setzt an den Verhältnissen im Betrieb an, in denen sich jede/r MitarbeiterIn täglich bewegt, an den gesundheitsfördernden Rahmenbedingungen seines/ihres ganz persönlichen Arbeitsalltages. „Beide Ebenen sind untrennbar miteinander verbunden, da sie einander ergänzen“, so Claudia Knierer. „Warum die Unterscheidung Verhalten/Verhältnisse aber dennoch so wichtig ist, ist einfach erklärt“, so die BGF-Expertin: „Veränderungen beim persönlichen Verhalten zu erreichen (hier geht es um Fragen wie: Ernähre ich mich richtig? Bewege ich mich ausreichend? Was kann ich für mich und mein persönliches Wohlbefinden tun? etc.), ist grundsätzlich auch ohne BGF möglich. Aber die Arbeitsbedingungen im Unternehmen können nur in Zusammenarbeit mit der Unternehmensleitung und den MitarbeiterInnen gesundheitsförderlich gestaltet werden.

Betriebliche Gesundheitsförderung wirkt!
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen positive Auswirkungen der BGF auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie einen wirtschaftlichen Nutzen für Unternehmen. ÖkonomInnen sprechen von einem Return on Investment (ROI) von 1:3 bis 1:26. Das heißt: Jeder in die BGF investierte Euro kommt somit mehrfach zurück. All diese Argumente sprechen dafür, BGF in jedem Unternehmen zu etablieren.