NEU! GESUNDHEITSVORSORGE AKTIV (GVA) – Die klassische Kur wird abgeschafft.

Dies sagte der Obmann der Pensionsversicherungsanstalt (PVA), Manfred Anderle, im APA-Interview. Dabei soll der Fokus mehr auf Bewegung und Prävention gelegt werden.

Verlängerung der gesunden Lebensjahre

Die Maßnahme ist Teil der Pläne zur Anhebung des faktischen Pensionsantrittsalters. Ziel ist die Erhaltung der Erwerbsfähigkeit und die Verlängerung der gesunden Lebensjahre. Es geht dabei vor allem um Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates sowie um psychische Erkrankungen, die zu den häufigsten Gründen eines  Kur- oder eines Reha-Aufenthaltes sowie auch für Frühpensionierungen zählen.

Aktivtherapien und Sport als Basis

Die GVA bietet Aktivtherapien und angepassten Sport als medizinische Basis, dazu kommen die Themen Ernährung und mentale Gesundheit. Sie besteht aus einem Basismodul und spezifischen Modulen mit individuellen Schwerpunktsetzungen. Wichtig ist Anderle auch der Präventionsgedanke. So wolle man bereits bei ersten Anzeichen von Burn-Out oder schon bei leichten Abnützungen des Bewegungsapparates eingreifen.

Individueller gestaltbar

Die GVA ist individueller gestaltbar als die bisherige Kur. Sie kann in einen Aufenthalt von zwei Wochen und einen von einer Woche (innerhalb von sechs Monaten) gesplittet werden, wovon man sich eine leichtere Vereinbarkeit mit dem Beruf erwartet. Einen Rechtsanspruch gibt es so wie bei der bisherigen Kur nicht. Auch der Zugang soll nicht geändert werden, die Anzahl der Fälle soll im Vergleich zur Kur etwa gleich bleiben, erläuterte Anderle.

Nach einem Pilotversuch ist die Umstellung von der Kur zur GVA bereits in vollem Gange. Die Verträge mit den Vertragspartnern sind schon abgeschlossen. Rund 4.000 Kur-Betten sind bereits für die GVA umgewandelt, die restlichen 2.000 sollen noch heuer folgen.

Fünf Millionen Euro zusätzlich pro Jahr

Im Vergleich zur Kur wird die neue GVA rund fünf Millionen Euro pro Jahr mehr kosten – bei einem Gesamtaufwand von etwa einer Milliarde Euro für Kur und Rehabilitation derzeit. Anderle geht aber davon aus, dass sich die Umstellung trotzdem auch finanziell rechnen wird. Der PVA-Obmann rechnet damit, dass es langfristig Einsparungen beim Pflegegeld, durch niedrigeren Medikamentenverbrauch sowie dadurch, dass Menschen länger im Arbeitsprozess bleiben können, geben wird.