Schichtarbeit und Schlaf

[TK Niedersachsen/ red. 06.02.2008] – Rund 18 Millionen Menschen in Deutschland arbeiten in Schichtsystemen – viele von ihnen leiden unter Schlafstörungen. Nach Angaben der Techniker Krankenkasse (TK) Niedersachsen, ist mittlerweile jeder Vierte davon betroffen. Von den Männern klagen 47 Prozent an Schlafproblemen, bei den Frauen sind es sogar 63 Prozent. Schlafstörungen gehen oft mit Depressionen oder Bluthochdruck einher. Tipps für Schichtarbeiter finden sich in einer neuen Broschüre der TK.“Schlafen ist eine extrem komplizierte Leistung des Gehirns“ erklärt Ulrike Mickelat, Sprecherin der TK in Hannover. „Es ist fast ein Wunder, dass es in den meisten Fällen klappt“. Schichtarbeiter leiden an permanenten Schlafentzug, ihr Schlafzyklus ist gegenüber Menschen, die tagsüber arbeiten, um zwei bis vier Stunden verkürzt. Die Dauermüdigkeit wirkt sich negativ auf die körperliche und geistige Fitness, Motorik und Stimmung aus. Spätestens mit 50 Jahren ist Schichtarbeit gesundheitsgefährdend, so die TK, da Schichtarbeiter ständig gegen ihren biologischen Rhythmus leben.

„Es gibt spezielle Tricks, mit denen sich der Organismus auf die unregelmäßigen Schlafzeiten einstellen kann“, so Mickelat. Die Empfehlungen der TK: Nach der letzten Nachtschicht sollte man versuchen, so schnell wie möglich in den normalen Rhythmus zu gelangen (kurzer Tagschlaf). Die Hauptschlafphase sollte nicht kürzer als vier Stunden sein. Schichtarbeiter sollten immer – auch an arbeitsfreien Tagen – zu festen Zeiten schlafen gehen. Insgesamt sind sieben Stunden Schlaf wichtig für Gesundheit, Wohlbefinden und Fitness.

Vor dem Schlafengehen auf Kaffee, koffeinhaltige Getränke und üppiges Schlemmen verzichten, da sie den Schlaf rauben. Alkohol und Schlafmittel als Einschlafhelfer vermeiden. Autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder ein kurzer Spaziergang vor dem Schlafengehen sind wesentlich besser und machen nicht abhängig. Als beruhigender Schlaftrunk hat sich heiße Milch mit Honig oder Kakao bewährt. In der Milch steckt Tryptophan, das zur Bildung des beruhigend wirkenden Neurotransmitters Serotonin beiträgt und eine gute schlaffördernde Wirkung hat.

Die Broschüre „Gesund bleiben mit Schichtarbeit“ kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

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0 Thoughts to “Studie “Schichtarbeit und Schlaf””

  1. Jens B.

    Der Link zur Broschüre geht nicht

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