Der Sozialminister präsentierte am Dienstag sein „Behalte-Management für ältere Arbeitnehmer“. Bis 2010 soll die Hälfte aller 55 – 65-Jährigen noch in Beschäftigung stehen.   

Es sei völlig falsch, dass Fähigkeiten und die Produktivität mit dem Alter abnehmen, betont Sozialminister Erwin Buchinger letzten Dienstag bei Präsentation des Handbuchs „Behaltemanagement für ältere Arbeitnehmer“. Ältere Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen verfügen über ein großes Erfahrungswissen und Kompetenz, die sie in ihrem langen Berufsleben gesammelt haben. Vor dem Hintergrund demografischer Veränderung seien Unternehmen zu einem Umdenken gezwungen.Die Unternehmen werden künftig gefordert sein, ältere Mitarbeiter wieder verstärkt als Schlüsselarbeitskräfte zu beschäftigen und sie zu fördern, statt sie als Belastung oder Kostenfaktor zu sehen, so der Minister.

Hier klicken 2007 sei die Beschäftigungsquote der 55- bis 65-Jährigen in Österreich erst bei unter 40 Prozent gelegen – im laufenden Jahr soll die 40-Prozent-Hürde jedoch übersprungen werden. Im Rahmen der Lissabon-Ziele sollten bis 2010 50 Prozent der Älteren in Beschäftigung sein. Dies sei ein ambitioniertes Ziel, erklärte Buchinger.

Nach dem Jugendbeschäftigungspaket ist für März ein Beschäftigungspaket für Ältere geplant. Wesentliche Punkte darin umfassen die Gesundheitsförderung, altersgerechte Arbeitszeitregelungen und die altersgerechte Gestaltung des Arbeitsplatzes.

Erika Folkes von Eurag Österreich sieht die Unternehmen schlecht vorbereitet auf die älter werdende Gesellschaft. Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen sei nicht eingestellt auf ältere Arbeitnehmer. Dem bestehenden Informationsmangel soll nun das neue Handbuch abhelfen. Darin werden u.a. die Erfahrungen mit einem Pilotprojekt der Magna Steyr Fahrzeugtechnik in Graz wissenschaftlich aufgearbeitet.

Rudolf Karazman, Mitautor des präsentierten Handbuchs, sieht das Problem nicht im Älterwerden der Beschäftigten, sondern in der Jugendlichkeit der Unternehmen. Dies bedeute, dass Unternehmen organisatorisch und ergonomisch auf das sogenannte Haupterwerbsalter standardisiert seien. Was es nun brauche, seien Strategien, die Unternehmen generationengerecht zu machen. Der Grund: Ältere Mitarbeiter seien mit Ausnahme von Berufen, wo schwere körperliche Anstrengungen verlangt werden, im Allgemeinen leistungsfähiger. Es zeige sich nämlich, dass „die Wirtschaftlichkeit“ mit zunehmendem Alter wächst.

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